KAVG und Wiese Fahrzeugbau realisieren ersten vollelektrischen Schubboden-LKW für klimaneutralen Abfalltransport
- World of Trucks

- 7. Mai
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Die KreisAbfallVerwertungsGesellschaft mbH (KAVG) Minden-Lübbecke und Wiese Fahrzeugbau haben gemeinsam ein zukunftsweisendes Projekt umgesetzt: den ersten vollelektrischen Schubboden-LKW im Kreis Minden-Lübbecke. Dieses innovative Fahrzeug ermöglicht einen klimaneutralen Transport von Ersatzbrennstoffen (EBS) zwischen dem Entsorgungszentrum Pohlsche Heide in Hille und dem KAVG-eigenen Heizkraftwerk in Minden.
Nachhaltiger Transport mit Strom aus Abfall und Sonne
Der neue E-LKW wird mit Strom betrieben, der direkt vor Ort aus Abfall und Sonnenenergie erzeugt wird. Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) auf der Pohlschen Heide produziert Biogas aus organischen Abfällen, während eine Photovoltaikanlage mit über 1.000 Modulen zusätzlich Solarstrom liefert. Diese Energiequellen versorgen den LKW, der somit jährlich über 33 Tonnen CO₂ im Vergleich zu einem herkömmlichen Diesel-LKW einspart.
Technische Details des Volvo FH Electric
Antrieb: 6 Traktionsbatterien mit einer Gesamtleistung von 540 kWh
Motorleistung: ca. 490 kW (etwa 666 PS)
Verbrauch: ca. 120 kWh pro 100 km
Reichweite: bis zu 300 km
Diese technischen Spezifikationen machen den Volvo FH Electric besonders geeignet für den regionalen Einsatz im Bereich der Abfalllogistik.
Stimmen zum Projekt
Landrat Ali Doğan betonte bei der Präsentation des Fahrzeugs:
„Wir zeigen, dass es geht: Ein E-LKW mit Schubboden, das ist wirklich ein starkes Zeichen für die Zukunft.“
Henning Schreiber, Geschäftsführer der KAVG, ergänzte:
„Die kommunale Ressourcenwirtschaft des Kreises Minden-Lübbecke geht hier einen weiteren großen Schritt, um regionale Energie- und Stoffkreisläufe zu schließen – ganz im Sinne der Daseinsvorsorge, sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht.“
Burkhard Wiese von Wiese Fahrzeugbau hob hervor:
„Als innovatives und modernes Unternehmen beschäftigen wir uns immer mit Alternativen zum Standard. Dabei kann der Elektro-LKW im Nahverkehr eine Lösung für die Zukunft sein.“
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der erfolgreichen Umsetzung des Projekts bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit und Infrastruktur. Die hohen Investitionskosten für E-LKWs erfordern Förderungen, die aktuell nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Zudem muss die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden, um den flächendeckenden Einsatz von Elektrofahrzeugen im Schwerlastverkehr zu ermöglichen.



